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Beziehung / Bindung
Studien belegen immer wieder: Das Lernverhalten der Kinder ist stark abhängig von der Beziehung zur Lehrperson. Kein noch so guter Unterricht, kein noch so gutes Diplom kann die Beziehung ersetzen. Es liegt in der Natur der Sache, dass die Beziehung des Kindes zu einer Lehrerin nie so gut sein kann, wie dies (in der Regel) zu den Eltern der Fall ist. Eine Lehrerin hat 20 "fremde" Kinder zu betreuen und muss die Kinder normalerweise nach zwei Jahren wieder "weitergeben". Deshalb kann sie unmöglich eine wirklich tiefe Beziehung aufbauen. Im Gegensatz dazu wird selbst ein allfällig didaktisch nicht ganz korrekter, aber durch die engste Beziehungsperson erteilte Unterricht viel wertvoller, effizienter und erfolgreicher sein. (Siehe auch Studie der ETH Zürich bezüglich Beziehung und Sozialverhalten, sowie ein Interview von Remo Largo zum Thema Bindung und Gehorsam).

Dazu ein Zitat aus dem Vorwort des Buches "Schulinfarkt" von Jeesper Juul: "Problemlösungsprozesse zwischen Menschen spielen sich zu 80% auf der Beziehungsebene ab, sagte Prof. Dr. Paul Watzlawick schon vor fünfzig Jahren. In Schulen versuchen wir jedoch bislang, die Beziehungsebene auszuschalten. Die fachliche Kompetenz eines Lehrers sowie seine methodischen Fähigkeiten (das Schulinteresse der Schüler) sind daher zwar notwendig, reichen aber keineswegs aus, um erfolgreichen Unterricht zu garantieren. Folgt man Watzlawick, dann wirken sie sich zu allenfalls 20% auf den Unterrichtserfolg aus. 80% der Unterrichtswirksamkeit - also des Unterrichtserfolges der Schüler - definieren sich hingegen primär über die Beziehungsqualität zwischen Lehrern und Schülern. Im besten Sinne erfolgreicher Unterricht hat also gute, vertrauensvolle Beziehungen zwischen Lehrer und Schüler zur Voraussetzung."

 

  

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